Das „Morgen“ fällt uns nicht einfach auf den Kopf, sondern wird geboren. Gott legt uns eine Vision ins Herz, die von uns ausgetragen und zur Welt gebracht werde soll – und fertig ist das Kind „Morgen“.
In APG 2, 17-18 heißt es, dass der Heilige Geist über uns (besser: IN uns) ausgegossen (besser: EINgegossen) wird – und dann werden wir Träume haben, Gesichte und Prophetien (Weissagung). In Anklang an den Schöpfungsbericht denke ich, dass die Welt den Zustand von „wüst und leer“, „dunkel und „Tohuwabohu“ anstrebt, in dem jegliches göttliches, menschliches und natürliches Sein ersetzt ist durch eine anti-göttliche, anti-menschliche und anti-natürliche Kunst-Matrix. Wer einmal dem Begriff des Transhumanismus nachgeht, wird Erstaunliches und Erschreckendes über die Verkünstlichung der Welt finden, was nur als diabolisch zu bezeichnen ist.
DAS ist nicht die Welt, von der wir träumen!
Die Welt entsteht nicht von außen nach innen, sondern von innen nach außen. Jemand hat einen Traum. Und der Geist schwebt über der Tiefe und realisiert aus ihr heraus diesen Traum.
Ich glaube, das ist ein universelles Prinzip, wie die Schöpfung funktioniert. Gott träumt den großen Traum des Paradieses – und wir sind auf einer kleineren Ebene daran beteiligt, in unseren Teil der Welt und Geschichte hinein das Paradies zu träumen und zu prophezeien.
Die Welt will uns am kreativen und inspirierten Träumen hindern. Sie überflutet uns mit unendlich vielen Bildern, die durch die visuellen Medien („das sprechende Bild“) über uns ausgeschüttet werden. Das ist der Ersatz für die Inspiration des Heiligen Geistes. Und was die Medien über und in uns ausgießen, ist voller Anti-Göttlichkeit, Anti-Menschlichkeit und Anti-Natürlichkeit. Das wird uns als „normal“ verkauft…
Gott hat niemals aufgehört, das Paradies zu träumen und zu rufen, er tut es heute mit und DURCH UNS. In Christus sind wir an seinem Werk beteiligt, darum bedeutet Erweckung auch, dass wir wieder zurückkehren zu den göttlichen Träumen, Visionen und Gesichten, die mitten in einer sterbenden Welt eine andere Welt herbeiträumen, hineinbeten, proklamieren, begehren und besingen.
Je mehr wir uns auf die geistgewirkten Träume, Offenbarungen und Worte in unserem Herzen einlassen, desto mehr werden wir Agenten einer anderen Realität, wir antizipieren den neuen Himmel und die neue Erde, wir verkörpern zunehmend die Utopie des Reiches Gottes und von uns strömt etwas von der kommenden Herrlichkeit. So holen wir das Morgen ins Heute, die Herrlichkeit ins Chaos, das Licht in die Finsternis.
Wir wissen nicht nur etwas darüber, haben eine theologische Meinung und religiöse Idee, nein, wir werden von der Wirklichkeit des Himmels, der alleine die Lösung für die Erde ist, durchdrungen, bis wir seine Botschafter sind, die „erleuchtet worden sind und die himmlische Gabe geschmeckt haben und des Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind und das gute Wort Gottes und die Kräfte des zukünftigen Zeitalters geschmeckt haben“ (Heb 6,4-5).
Das ist sehr intensiv und keineswegs nur theoretisch-theologisch gemeint. Es geht um große Kräfte, die IN UNS wirken, damit wir zuerst selbst von ihnen verwandelt werden, damit sie danach AUS UNS herauskommen können. Heißt es nicht in Johannes 7,38, das Ströme lebendigen Wassers von unseren Leibern fließen sollen? Sie fließen nicht von Religionen, Institutionen, Kirchen, Gemeinden, Veranstaltungen, und was immer wir Gott dafür anbieten. Er will unseren Leib! Wir sind das lebendige Gefäß für den lebendigen Gott, der den Geist des Lebens ausgießt IN UNS.
Ist uns wirklich klar, wer wir sind?