Unsere Methoden werden es nicht bewirken, unsere Mittel und Techniken werden es nicht, unser Ruf wird es nicht bewirken. Es gibt keine Abkürzung zu Erweckung. Keine Formel existiert, um eine Heimsuchung von Gott zu bekommen. Nur Gott kann den Regen senden! Warum schauen wir den Tatsachen nicht ins Auge? Sie sehen, daß ernsthaft Gläubige Jahrzehnte lang gefragt haben: „Warum haben wir keine Erweckung?“ Und seit Jahrzehnten ist die Antwort immer dieselbe gewesen: Wir haben keine Erweckung, weil wir bereit sind, ohne sie zu leben! Es ist wirklich so einfach…
Gott reagiert auf Hunger und Durst. Er füllt diejenigen, die ihre Not anerkennen, diejenigen, die leer und gebrochen sind, die an dem Punkt der Verzweiflung angekommen sind, die nach IHM lechzen, wie das Wild nach Wasser…
Es ist ein Unterschied, Erweckung zu wollen oder Erweckung zu brauchen…
Unsere Gemeinden glauben, daß wir sicherlich Erweckung brauchen könnten. Schließlich gibt es noch immer mehr von Gott, was erfahren werden kann, es gibt immer noch mehr Sünder zu erreichen, unser Volk könnte eine frische Berührung vom Himmel gebrauchen und es gibt immer mehr geistliche Kraft, die freigesetzt werden soll. Sicher, wir sind für Erweckung. Aber wir brauchen Erweckung nicht. Das ist der Unterschied. Gott will uns an unserem Punkt der Not begegnen, nicht an dem unserer Wünsche.
Erweckung ist nicht eine attraktive Möglichkeit, mit der man spielt… Erweckung kommt dann, wenn alles andere fehlschlägt, wenn es klar wird, daß etwas von fundamentaler Wichtigkeit und Wert fehlt, wenn die Gemeinde göttliches Gericht verdient und die Welt göttlichen Zornes wert ist, wenn es keine Hoffnung für eine radikale, dauerhafte Veränderung gibt – sei es für die lokale Gemeinde oder die Nation – ohne eine göttliche Intervention.
Erweckung ist Gottes radikale Maßnahme, um die Gemeinde in einem bestimmten Gebiet oder zu einer bestimmten Zeit zurück zur Normalität zu bringen, bevor sie in geistliche Vergessenheit oder kulturelle Irrelevanz fällt.
Erweckung kommt, wenn wir realisieren, daß es entweder Erweckung oder Tod gibt, entweder Erweckung oder kontinuierliches Abfallen, Erweckung oder die Welt um uns herum geht zur Hölle. Starke geistliche Verpflichtung wird uns nur einen Teil des Weges dorthin bringen; wir müßen verzweifelt für eine Heimsuchung des Himmels werden.
Doch wir wissen so wenig über Verzweiflung!…
Wir werden nur zur Verzweiflung bewegt, wenn alle unsere eigenen Strategien versagen.
Wir verlassen uns auf die Salbung, aber wir verlassen uns auch auf unser Talent.
Wir verlassen uns auf Gottes Gnade, aber wir verlassen uns auch auf unsere Persönlichkeit.
Wir verlassen uns auf die Hilfe des Geistes, aber wir verlassen uns auch auf unsere Fähigkeiten zu überreden, zu organisieren, zu verwalten, zu überzeugen, zu motivieren, ja, sogar einzuschüchtern.
Und dann werden wir schließlich ein bisschen hungrig, ein bisschen frustriert, ein bisschen unzufrieden, ein bisschen trocken und schreien: „Gott sende Erweckung!“ Aber meinen wir das wirklich?…
Wir haben keine Erweckung, weil wir nicht glauben, daß wir Erweckung brauchen.
Wir brauchen Essen und Trinken, um zu leben.
Wir brauchen Schlaf, um zu überleben.
Wir brauchen Geld, um die Rechnungen zu bezahlen.
Wir brauchen ein Dach über dem Kopf, um uns vor den Elementen zu schützen.
Aber erkennen wir, daß wir ebenso Erweckung brauchen?
Werden wir das tun, werden wir verzweifelt werden. Heilige Verzweiflung ist der Schlüssel zur Erweckung.
(Michael L. Brown, Brownsville)