Ich las den Satz:
„Dieses Universum gibt sich sehr viel Mühe, uns jeden Tag viele Wunder vor die Füße zu legen.“
DAS kann man dem “Universum” wirklich zugute halten! Nur, dass wir es zumeist einfach ignorieren… und unglücklich dabei sind! Wenn wir seine Wunder bemerken, hat das immer eine beglückende Wirkung auf uns. Es rückt die Verhältnisse wieder zurecht: Es ist groß, wir sind klein. Wir sind umgeben von so großen Dimensionen wie Sternen, Ozeanen und Wolken, können unter Bäumen herlaufen, die sooo viel älter sind als wir, Vogelschwärme aus Tausenden von Tieren, die in Formation über unseren Köpfen fliegen, dass uns wieder klar werden kann, dass unsere Situation und Umstände nicht so gewaltig sind, wie sie erscheinen.
Ich erinnere mich an den Bericht über eine alte Frau in der dritten Welt, die behauptete, glücklich zu sein. Sie sagte, sie würde sich jeden Abend auf einen Stein setzen und den Sonnenuntergang betrachten. Dieses gigantische und wundervolle Schauspiel bekommt sie ganz umsonst geboten – und so schätze sie sich als gewürdigten Menschen ein, der sich solcher Großartigkeit erfreuen dürfe – Tag für Tag.
Wir können das erlösende Gefühl dieser Würde und Teilhabe an einem gigantischen Kosmos erfahren, wenn wir durch einen Wald laufen. Ein riesiger „Park“, den wir weder pflanzen mussten noch pflegen müssen, dessen Tiere wir nicht füttern und dessen Abläufe wir nicht zu regeln brauchen, das macht er alles selber – er ist einfach „da“ und segnet uns mit seiner Frische und Schönheit, seinen Blüten und Früchten. Kostet keinen Eintritt.
Die Natur in ihrer Kraft, Schönheit und Weite, sie kommt auch ohne uns und unser Geld klar, sie teilt ihre Fülle mit uns, ohne zu fragen, ob wir „arm oder reich, gut oder böse“ sind. Sie lässt uns so wie wir sind und nimmt uns so. Kein Urteil, keine Diskussion, keine Erklärungen. Pures SEIN.
Wir erleben heute eine riesige Welle, ja eine Flut depressiver Menschen. Und sie sind in aller Regel abgekoppelt von der Natur. Wir finde keine Entsprechung dafür bei Naturvölkern.
Ich bestaune den Himmel, das Werk deiner Hände, den Mond und alle die Sterne, die du geschaffen hast: Wie klein ist da der Mensch, wie gering und unbedeutend! Und doch gibst du dich mit ihm ab und kümmerst dich um ihn! Ja, du hast ihm Macht und Würde verliehen… (Psalm 8, 4-6a)