Die große Hochzeit

Halleluja! Denn der Herr, unser Gott, hat die Herrschaft angetreten. Lasst uns fröhlich sein und jubeln und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und sein Weib hat sich bereit gemacht. (Offenbarung 19,7)

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Nach den Kapiteln 17 und 18 des Untergangs von Babylon erfahren wir nun im Kapitel 19 der Offenbarung, dass es eine parallele Entwicklung dazu gibt, nämlich die Vorbereitung einer Hochzeit. Die Hure geht, die Braut kommt. Wie wichtig für uns, das zu wissen! Denn der Kollaps des „Systems“ ist sehr bedrängend und kann uns dermaßen in Bann schlagen, dass wir nur noch schwarzsehen und gleichsam mit in die Tiefe gerissen werden, die für Babylon vorgesehen ist, aber nicht für uns. Ich fürchte, viele werden der Hure jedoch selbst in den Abgrund folgen, so sehr sind sie mit ihr verbunden und können sich nicht vorstellen, dass es eine Welt, eine Möglichkeit, eine Zukunft jenseits ihrer Geschäfte gibt.

    Uns, die wir den Weg aus der „Stadt der Götzen“ nehmen, die der Mensch als Gegenentwurf zur Heiligen Stadt Gottes kreiert, hilft der Heilige Geist, unsere Augen von der irdischen Verwüstung abzuwenden und auf die Herrlichkeit zu richten, die sich genau zur selben Zeit im Himmel ereignet. Hier fallen völlig gegensätzliche Ereignisse und die Reaktionen darauf in einen Augenblick zusammen: Untergang und Aufgang, Ende und Anfang, Weinen und Jubel, Bestürzung und Freude, Asche und Schönheit.

    Babylon verkörpert die Hurerei, die Braut des Lammes – die Gemeinde Jesu – verkörpert die Treue. Womit identifizieren wir uns? Welchen Weg gehen wir? Welches Geistes Kinder sind wir?

    Wir werden aufgefordert, Babylon zu verlassen. Der erste Schritt ist eine Abwendung unserer Aufmerksamkeit bzw. unserer Augen von der Hure hin zu Jesus, der den wahren, integren und göttlichen Menschen verkörpert. Wir wollen nicht nur etwas Theologisches über die Braut des Messias wissen, wir wollen sie werden. Klar und rein, strahlend und schön, in Wahrhaftigkeit und Liebe. Ein menschlicher Spiegel himmlischer Herrlichkeit. Unendlich viele Hureneigenschaften sind abzulegen und entsprechend viele Braut-Tugenden anzulegen.

    Die Hure hat die Welt für lange Zeit darüber getäuscht, dass es eine Braut überhaupt gibt. Wo sind die „Heiligen“ und „Gerechten“, die den Weg des Lebens und der Liebe gehen? Nun, sie hat es immer und überall gegeben, nur dass die Hure sie stets verfolgt und gedemütigt hat, so dass es nicht attraktiv erschien, zu ihnen zu gehören. Sie wurden diffamiert und verhöhnt als „religiöse Spinner“, „Sektierer“ und „Fanatiker“. Aber unaufhaltsam ist die Braut im Untergrund und Hintergrund herangewachsen. Sie ist in allen Völkern und Sprachen zu finden. Wer sie sucht, der findet sie.

    So wird der schlimmste Moment in der Weltgeschichte, über den Jesus in den Endzeitgleichnissen redet, zum schönsten Moment, denn an einem Tag bricht das Regime endgültig zusammen, während die Braut endgültig aus dem Hintergrund hervortritt und gemeinsam mit dem Lamm eine neue Welt begründet. Sie wird die Einheit von Himmel und Erde wiederherstellen. Fällt Babylon, stürzen die Menschen also nicht ins Nichts, ins Chaos und den kompletten Ruin, sondern in die Hände der „religiösen Spinner“ und ihres Jesus, die schon immer für sie gebetet haben und einen Weg hinüber in die andere Stadt gebaut haben. Auf diesem Weg werden sich ganze Völker bewegen und zur Besinnung und ihrer Bestimmung kommen, die ihnen von der Hure verstellt wurde, aber nun als Licht kommt. Sie werden weinen und klagen über den Verlust ihrer wahren Identität unter der Hand der Hure Babylon, aber sich freuen und jubeln über die Chance, sie wiederzufinden und ausleben zu dürfen im Zeitalter der Braut.