Üppige Macht … mächtige Üppigkeit

Die Kaufleute der Erde sind durch die Kraft [Macht] ihrer Üppigkeit reich geworden. (Offenbarung 18,3)

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„Mächtige Üppigkeit“ ist ein Ideal der „Hure Babylon“. Dass man sich alles und noch mehr kaufen kann nach Lust und Laune, ist für die „Kaufleute“ die Vorstellung von „Prestige“ und „Freiheit“. Man definiert Erfolg, ja sich selbst über seine Habe. Das grenzenlose wirtschaftliche Wachstum zerstört zwar augenfällig die Welt, aber ein Anhalten kann es nicht geben, da die komplette Ökonomie der Welt auf Wachstum und Konkurrenz (statt Kooperation) angelegt ist. Jede Menge Kredite werden aufgenommen, um sich „was leisten“ zu können. Im Ergebnis wird zumeist keine Freiheit erlangt, sondern Abhängigkeit von den Kreditgebern. Sind die Wucher-Zinsen endlich beglichen, sind das finanzierte Haus genau wie seine Einwohner alt…

    In den elitären, Mammon-besessenen Kreisen fallen Worte wie „Glaube, Hoffnung und Liebe“ nicht – und wenn doch, dann in einer käuflichen Form. Denn Prostitution ist das Wesen der Hure, und wer sich nicht verkauft, wird im Imperium der Hure nichts werden. Beim Geld hört die Moral auf, heißt es. Für die Geschäfte werden Menschen ausgebeutet und andere durch Kriege, deren tieferer Sinn häufig wirtschaftliche Dominanz ist,  getötet. Offenbar spielen diese Opfer in der Konzern-Mentalität keine große Rolle und sind sowohl für den Machterhalt als auch die Gewinnmaximierung unvermeidlich. Sie sind nur Zahlen in der Statistik. Wer wie die Hure denkt, findet Verluste logisch und vertretbar.

    Interessant, dass die Kaufleute nicht durch ihre eigene Leistung reich geworden sind, sondern durch die Kraft der Hure. Tatsächlich arbeiten die großen Kaufleute ja nicht, sondern das Geld arbeitet für sie. Sie leben in einer sich selbst generierenden „Üppigkeit“. Andere Bibelausgaben übersetzen das Wort „Üppigkeit“ mit „ungeheurer Wohlstand“ oder „ausschweifender Lebensstil“ und „maßlose Verschwendungssucht“.

    Als Christen sollen wir „stark sein im Herrn und in der Macht seiner Stärke“ (Eph 6,10). Diese Kaufleute sind „stark in der Hure und in der Macht ihrer Üppigkeit“. Wir sollen eine göttliche Rüstung anlegen, um gegen die boshaften Weltbeherrscher anzukommen, die Kaufleute hüllen sich in den „Zauber der Hure“, um sich gegen alle abzuschotten, die nicht den Weg der Üppigkeit gehen. Sie leben in einer Blase, einer teuren Illusion und perfekten Scheinwelt, die ihnen vermittelt, dass sie wer Wichtiges sind.  

    Wer solchen Reichen und Großen begegnet, spürt die Aura ihrer Macht. Es braucht einen guten Halt in Christus, um nicht manipuliert zu werden von dem Zauber der Hure, der von ihnen ausgeht.

    Braucht jemand die Mammon-Üppigkeit offensichtlich nicht, werden ihre Vertreter unwillig und wehren sich gegen den Heiligen Geist, der einen geistlichen Schild gegen den Geist der Hure aufrichtet, so dass er nicht durchkommt.

Ist jemand nicht bereit, sich zu prosituieren fürs Geschäft, also sein Leben dafür hinzugeben, verachten die Händler der Hure einen solchen Menschen. Sie belächeln seine Naivität, dass er nicht weiß, dass auch er nur eine Humanressource ist, ein Stück Handelsgut im Lager der großen Hure Babylon, die alles beherrscht. Nur nicht die Wirklichkeit… das Leben… die Liebe… Gott… Sie ist das ins Unermessliche aufgeblähte Nichts, das behauptet, es sei alles.