Berufene, Auserwählte, Treue

Und die mit dem Lamm sind, sind Berufene, Auserwählte und Treue. (Offenbarung 17,14)

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An der Seite des Lammes (Jesus), welches seine Widersacher überwindet, sind „Berufene, Auserwählte und Treue“.

Nun identifizieren wir uns vielleicht mit dieser Gruppe, weil wir weder zu den Freunden noch den Opfern der Hure Babylon und ihrem „Tier“ gehören wollen. Vielleicht ist es die Angst vor der Zerstörung der korrupten Machstrukturen, vor dem göttlichen Gericht über die mächtige Stadt und ihre Weltherrschaft, die uns motivieren, uns besser auf die Seite der Unterstützer des Lammes zu schlagen. Wir werden religiös, gehen in die Gemeinde und beten das Vaterunser mit. Aber das alles macht uns nicht zu „Berufenen, Auserwählten und Treuen“.

Die „Berufenen“ haben den Ruf Jesu gehört: „Komm, folge mir nach!“. Sie haben nicht nur eine Predigt darüber gehört, die Bibelstellen gelesen, usw., sie haben die persönliche Aufforderung von Jesus empfangen, ihr Leben hinfort IHM und seiner Sache zu widmen – mit ganzem Herzen, ganzer Seele, allem Verstand und aller Kraft. Das ist Liebe.  

Folgen sie dem Ruf, hängen sie sich an Jesus, gehen sie mit ihm einen heiligen Weg, den niemand kennen kann, als wer ihn geht, dann kann man sie „Auserwählte“ nennen. Das sind die, die mit ihrer Berufung ernst gemacht haben und nun Erfahrungen mit dem Heiligtum machen, die mit den Geheimnissen des Reiches Gottes vertraut werden und unmerklich in die Braut verwandelt werden. Das sind dann die „Treuen“. Sie sind als die „Braut Christi“ das genaue Gegenstück zu der Hure Babylon.

Alle drei Identitäten: Berufene, Auserwählte und Treue, kann man nicht „lernen“ oder durch geistliches Wohlverhalten „verdienen“. Ab wann man sich selbst als Berufenen oder Auserwählten und Treuen bezeichnen kann, ist ein Geheimnis, das einem nur der Heilige Geist offenbaren kann. Die Veränderung der Identität ist ein vielschichtiges und tiefgehendes Werk, eine Transformation, die Zeit und Reifung braucht.

Als Christen sind wir dazu bestimmt, den Weg der Berufung, Auserwählung und Treue zu gehen – bis wir es geworden sind. Etwas über diese Dinge zu wissen ist das eine, sie zu werden etwas ganz anderes.

Auf dem Weg der Berufung, Erwählung und Treue Christi überwinden wir in uns selbst den Geist der Hurerei, für den alles Geschäft ist und das Wesen des Tieres voller Anmaßung. Was wir nicht in uns selbst überwunden und erledigt haben, können wir nicht außerhalb von uns – in der „Welt“ – überwinden und zurückdrängen, etwa in unserer Familie oder Gemeinde. Leben wir jedoch in den geistgewirkten Dimensionen der Berufung, Erwählung und Treue, dann ist das „Überwinden“ der gegenteiligen Haltungen nicht so schwer.