Das Imperium implodiert

Und die zehn Höner, die du gesehen hast, und das Tier, die werden die Hure hassen und werden sie einsam machen und bloß und werden ihr Fleisch essen und werden sie mit Feuer verbrennen. (Offenbarung 17,16)

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Über Jahrhunderte prostituiert und instrumentalisiert von der Hure, haben das „Tier“ und die Könige (die zehn Hörner des „Tieres“) von ihr gelernt, wie die Hurengeschäfte laufen. Sie sind ihr ähnlich geworden und haben keine Lust mehr, ewig ihre Vasallen zu bleiben. All ihre Ergebenheit und Loyalität gegenüber der „Mutter aller Huren“ ist nur Geschäft und hat mit ihr persönlich nichts zu tun. In Wahrheit haben die „Könige“, die von der „Ober-Dirne“ in Machtpositionen gebracht wurden, um dann die Macht weiterzugeben an Babylon, keine Lust mehr darauf, in der zweiten Reihe zu stehen und nur Zwischenhändler zu sein. Sie wollen übernehmen! Sie sehen die Hure längst nicht mehr als ihren Boss an, sondern halten sich selbst dafür. So ist das Huren-Imperium in sich gespalten und kann nicht bestehen. Es reibt sich auf in internen Konflikten. Allianzen werden für und gegeneinander geschlossen – und das immer schneller. Wer traut noch dem anderen?

Die biblischen Bücher der Könige und Richter sind voll von Berichten, wo die Feinde Israels sich gegenseitig aufrieben. In der höchsten Not, angesichts des sicheren Untergangs, geschah das völlig Unerwartete. Die Feinde erledigten sich selbst! Große Heere, vereint im Willen, Israel und ihren Gott final zu vernichten, gingen auf einmal aufeinander los. Ihre Imperien implodierten über Nacht – oder wie es in Kapitel 18,19 heißt: „… in einer Stunde“.

Heute sehen wir dasselbe wieder geschehen, was exemplarisch seinerzeit mit Israel geschah. Es ist ein Muster, eine Wiederholung im globalen Maßstab, was es bereits im kleineren Umfang immer gegeben hat. Die Nachkriegsordnung wackelt, genau wie die Bündnisse und Verträge, Institutionen und Regierungen an Stabilität verlieren. Sie erschöpfen sich in internen Konflikten, bauten ihre Paläste zu üppig aus und lebten zu lange schon über ihre Verhältnisse. Sie inszenieren ihre Gipfeltreffen und tun so, als existiere der alte Glanz und Reichtum von gestern noch. Aber er ist längst aufgebraucht, die Hure hat dafür gesorgt, dass die Geschäfte am Ende stets zu Ungunsten der Teilhaber ausgehen und in ihrer Hand bleiben. „Das Casino gewinnt immer!“      

Der Zorn der geprellten „Könige“ wächst ins Grenzenlose, sie stellen sich gegenseitig bloß, brechen Verträge und klagen einander an. Es kommt alles ans Licht, die Hure wird trotz bedrohlicher Konsequenzen verlassen, die hübschen Kleider werden ihr vom Leib gerissen, ihre intimsten Bosheiten bloßgestellt, sie wird gestüzt und verbrannt, geplündert und versenkt. Alles kommt auf ihren Kopf zurück, was sie den anderen angetan hat, aber nicht für möglich hielt, dass sie selbst je davon betroffen sein könnte. So denken alle Stolzen.