Mose aber weidete die Herde Jitros, seines Schwiegervaters, des Priesters von Midian. Und er trieb die Herde über die Wüste hinaus und kam an den Berg Gottes, den Horeb. Da erschien ihm der Engel des HERRN in einer Feuerflamme mitten aus dem Dornbusch. Und er sah hin, und siehe, der Dornbusch brannte im Feuer, und der Dornbusch wurde nicht verzehrt. (2. Mose 3,1-2)
Dieser Text beschreibt eine der ganz ungewöhnlichen Begegnungen Gottes mit einem Menschen. Sie sollte für Mose die Wende seines „verlorenen“ Lebens bedeuten. Zur Erinnerung: Der ungestüme, junge Mose wollte etwa zur Befreiung seines Volkes aus der ägyptischen Sklaverei tun und tötete einen Ägypter, danach musste er ins Exil fliehen und hütete hinfort die Schafe eines anderen – alles Eigene war vorbei.
Eine wichtige Lektion: ehe uns unser Eigenes anvertraut werden kann, müssen wir uns treu im Umgang mit den Dingen anderer erweisen. Haben wir dazu keine Lust, weil wir eigenen Größenideen hinterherlaufen, werden auch wir bald in der Wüste landen! Dort stirbt unser Ego (was bei Mose ziemlich lange dauerte) und wir werden bereit, Gott so reden zu lassen, wie und was er zu uns reden will – und nicht, wie wir gerne hätten, daß und was er reden soll. Dies macht den ganzen Unterschied!
Jeder muss diese Lektion lernen, um ein „echter“ Mensch zu werden, mit dem Gott Geschichte schreiben kann – auf seine Weise und nicht auf die Ego-Weise eines unreifen Charakters. Reife braucht Demut. Die Demut, Gott sein zu lassen der er ist und ebenso unseren Nächsten; aber auch selbst zu sein und uns als die zu akzeptieren, die wir wirklich sind. Man kann das Liebe nennen…