Divide et impera

Wenn aber auch der Satan mit sich selbst entzweit ist, wie wird sein Reich bestehen? Denn ihr sagt, dass ich durch Beelzebub die Dämonen austreibe. (Lukas 11,18)

Wie sehr das Reich Satans sich dieser Wahrheit bewusst ist, ist augenfällig. Es arbeitet seit Jahrtausenden mit Entzweiung: divide et impera: Teile und herrsche. Immer wird die Einheit und Integrität, in der Kraft und Segen liegen, verhindert, vergiftet und verraten. Immer sind die einen gegen die anderen: Die Nation mit einer Ideologie gegen die andere mit der anderen. Amerika gegen Russland, Westen gegen Osten, Linke gegen Rechte, Moslems gegen Juden gegen Christen, Katholiken gegen Protestanten gegen Freikirchen, Weiße gegen Schwarze, Reiche gegen Arme, die Jugend gegen die Alten, Männer gegen Frauen, Kinder gegen Eltern, usw. Auf allen Ebenen läuft eine unendliche Zertrennungs-Maschine, die auseinandertreibt, was zusammengehört.

Gott arbeitet mit Versöhnung, er fügt die Splitter und Trümmer wieder zusammen, heilt die Wunden, überbrückt die Feindschaft, reißt die Zäune nieder. Er tut das immer und umfassend auf allen nur denkbaren Ebenen. Das Reich Satans macht es umgekehrt. Denn Einheit hat große Macht, Konflikte aber rauben die Kraft.

Wenn Satan mit sich selbst entzweit wäre, also in sich selbst gespalten und uneins, dann würde auch sein Imperium keine Macht halten können und implodieren. Das sollte uns doch die Augen öffnen!

Die Zerspaltung und Desintegrität – kurz: der Unfrieden, er fängt bei uns selbst an. Haben wir keinen Frieden mit und in uns selbst, wie sollen wir dann eine starke Persönlichkeit ausbilden? Wenn wir das nicht vermögen, wie sollen wir eine integre Ehe führen? Wenn wir dort die Disharmonie und Desintegrität nicht in eine vitale Einheit überführen können, wie soll es dann mit der Familie gehen? Wenn es dort nicht klappt, wie soll es in der Gemeinde sein? Das können wir so auf jede menschliche Gesellschaft übertragen. Sie ist überall gelähmt durch den Einfluß Satans und seiner Agenten, die unendlich Zwietracht, Misstrauen, Feindschaft und Reibung säen: Konkurrenz statt Kooperation, Angst voreinander statt Liebe zueinander.

Fragen wir uns selbst und einander ehrlich, dann will eigentlich niemand diesen ewigen Krieg haben, alle sind müde von den Konkurrenz-Spielen, von Hader, Zorn, Streit, Übervorteilung und Dominanz. Warum nur tun wir das, leben wir so, warum ringen wir ohne Ende um Nichtigkeiten?

Es ist gar nicht unser Krieg und unsere Agenda! Es ist nicht unsere Art und unsere Methode. Wir sind keine besseren Raubtiere, die man im Zaum halten muss, damit sie nicht aufeinander losgehen. Nein, wir sind im Bilde Gottes geschaffen, der uns nach seine Art geschaffen hat, die ganz und gar anders ist. Aber alle Teufel der Welt arbeiten daran, dass wir darüber niemals nachdenken und ihre Ideologie des „Alle gegeneinander“ für unser eigene Natur und Lebensweise halten.

Die ideologisch festgelegten Pharisäer und Schriftgelehrten sahen in Jesus eine Bedrohung, einen „Aggressor“ und machtvollen Betrüger. Sie agierten ganz nach der Art des Teufels. Aber Jesus hatte diesen ganzheitlichen Frieden mit und in sich selbst, war vollkommen integer und ohne jede Zerspaltung. Er war so echt, heil und wahr wie man es nur sein kann. Sein „Haus“ steht  felsenfest gegründet in Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden. Seine Gemeinde wird von den Pforten der Hölle nicht überwundern werden können, wenn sie die Taufe in den Heiligen Geist erfährt, der sie in jenen ewigen Schalom Gottes taucht, in dem auch Jesus zuhause ist. Er stellt die Einheit und Verbindung von allem mit allem wieder her. Er verankert die Gemeinde im Heiligtum. Dort gibt es kein „divide et impera“.