Lähmung überwinden Teil 6

Mut7

Gestern sprachen wir über die halbherzige Reaktion und die zerteilte Aufmerksamkeit in Bezug auf den Ruf Jesu: „Komm!“. Immerhin ist es der Ruf, an seiner Hand aus den Toten aufzuerstehen und in das für den Menschen an sich unzugängliche Licht Gottes einzutreten:

„Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, und der Christus wird dir leuchten!“ (Eph 5,14)

Gott ruft uns, die Seiten zu wechseln und aus dem Reich der Finsternis überzutreten in das Reich des Lichts. Und Jesus ist sowohl die “Türe” zur anderen Seite als auch  der Hirte unserer Seele, der uns rüberbringt! Da gibt es keine „Mischungen“, kein “sowohl als auch”, dass wir ein wenig von dieser und ein wenig von der anderen Seite mitnehmen: das Beste aus beiden Welten. Dies aber praktizieren viele „Gläubige“ genau so: Sie wollen Licht und Finsternis, Sünde und Heiligkeit, Ewigkeit und Zeitlichkeit gleichzeitig haben. Sie wollen durchaus die Gaben des Geistes empfangen, aber die Gaben der Welt keinesfalls lassen. Überhaupt kommt ihnen die Vorstellung, der Welt zu sterben, um dem Herrn zu leben extrem, fundamentalistisch und irgendwie sektiererisch vor, so dass sie die Vermischung bevorzugen, anstatt klaren Tisch zu machen, dem Ruf folgend aufzustehen und ins Licht hinüber zu gehen.

Der Zustand der Vermischung ist ein anstrengender und widersinniger Zustand: Man will Himmel und Hölle miteinander „versöhnen“, Segen und Fluch miteinander „vereinbaren“, die „irdische, menschliche, dämonische Weisheit“ (Jak 3,15) mit dem Wort Gottes „kombinieren“, usw. Dabei heraus kommt eine perverse und gestörte Art von Irreligion bzw. toxischer Kirchlichkeit, die geistlich gesehen so giftig wie Schlangengift ist, das jeden lähmt, der damit in Berührung kommt. Was vordergründig so tolerant erscheint, ist in Wahrheit eine lähmende „sophia diabolica“, diffuse Zwielichtigkeit und instabile Mixtur sich untereinander abstoßender Substanzen. Vollkommen ungenießbar! Rainbow