Wenn der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchwandert er dürre Orte und sucht Ruhe; und da er sie nicht findet, spricht er: Ich will in mein Haus zurückkehren, wovon ich ausgegangen bin. (Lukas 11,24)
Jesu Erklärungen darüber, was es mit dem Dämon, der aus dem stummen Mann ausgefahren ist, auf sich hat, geht weiter und vermittelt uns unschätzbar wertvolle Einsichten in das Reich der „unreinen Geister“.
Außerhalb eines Menschen, den man als den „Wirt“ des parasitären Wesens namens Dämon, was man wörtlich übersetzt als „Zerteiler“ und „Zerreisser“ bezeichnen kann, befindet es bzw. er sich in einem kargen Zustand wie es etwa für eine Zecke ohne das Blut eines Wirtes gilt. Die Dämonen leben von unserem Leben. Sie brauchen Menschen, um sich durch sie zu verkörpern. Aber am liebsten wohnen sie unerkannt (okkult) inmitten der Menschen, die sie als ihre „Herde“ betrachten.
Werden sie enttarnt, wie hier bei der Austreibung durch Jesus aus einem stummen Mann, dann brauchen sie bald wieder einen Wirt und sagen sich, dass sie am besten mal nachsehen, ob sie nicht doch ihr „altes Haus“ wieder beziehen können. Das kennen sie schon und müssen sich nicht erst in ein neues einarbeiten. Wahrscheinlich ist Jesus ja bereits weitergezogen und es besteht keine Gefahr mehr für sie. Was fangen wir mit dieser Information an?
Erstens wissen wir jetzt um das parasitäre Wesen der Dämonen. Zweitens wissen wir, Jesus ist ihnen überlegen. Gut, wenn wir seine Freunde sind! Drittens werden sie zurückkehren. Was können wir dagegen tun?
Wie in einem anderen Beitrag kürzlich erwähnt, gibt es in der Natur keinen leeren Raum, alles füllt sich rasch wieder auf, wenn es geleert wurde. Ist der Dämon also raus, dann ist da ein freier Raum. Dieser schreit geradezu nach dem unreinen Geist, weil er genau passend ist für diesen Platz.
Also gilt es erstens, an die Stelle des Dämons den Heiligen Geist zu bitten, um keinen Raum unbesetzt zu lassen. Wir können nicht nur von etwas befreit werden, wir müssen auch stets zu etwas befreite werden. Und dann dürfen wir auch in jenem Bereich, den ein Dämon im Besonderen okkupiert hatte, wie bei dem Stumme Mann seine Stimme, nicht erneut nachlässig sein und etwa schweigen. Der Mann sollte gerade seine Stimme nutzen und sich ausdrücken und mitteilen.
Wie der Name sagt, sind die unreinen Geister unrein. Sie lieben und fördern das Unreine, darum mögen sie es nicht, wenn wir uns mit allem Reinen, Schönen und Guten befassen und füllen. Sie feuern alles negative, destruktive Denken und Reden an, bis wir fluchen, spotten und lästern; sie wollen uns gerne zu ihrem Abbild machen. Wir sind aber geschaffen, Gottes Abbild zu sein. Der Heilige Geist zeigt uns eine heilige Welt, führt uns heilige Wege und erzieht uns zu heiligen Menschen. Bei unseren Gedanken fängt es an. Haben wir keine reinen Gedanken, folgen ihnen keine reinen Worte, folgt ihnen kein reines Verhalten.
Je näher wir Gott kommen, desto ferner halten sich die Dämonen von uns. Sein Licht ist ihnen unerträglich, uns aber die Quelle von Wahrheit und Kraft. In Gottes Gegenwart laden unsere Batterien sich auf, bis wir selbst wie Lampen leuchten. Wie erfüllt vom Heiligen Geist wir sein können, wer weiß das schon? Wie erfüllt von seinem Licht und seiner Kraft – haben wir wirklich eine Ahnung davon? Ich fürchte, viele Christen haben nur sehr beschränkte Vorstellungen von den Maßen, die das alles haben kann.
Wenn es nach Gott geht, sollen wir leuchten wie die Sonne, wenn es nach uns geht, reicht uns oft schon der Schein einer Kerze. Die Religion hat uns beigebracht, uns zu bescheiden und uns mit dem Licht der Kerze zufriedenzugeben. Und überhaupt, was würde mit der Kirche oder Gemeinde passieren, wenn einer hell wie die Sonne leuchtet und Ströme lebendigen Wassers von ihm fließen? Jedenfalls würde es alle Dämonen dort nervös machen… Die Idee, dass da keine sind, halte ich für äußert unwahrscheinlich. Wie mächtig heilig müsste denn da eine Gemeinde sein, dass der Teufel keinen Raum hat?!
Jesus war nicht nur heilig, er war mächtig heilig! Von ihm ging Kraft aus und trieb die Dämonen in Scharen aus, er brauchte nur vorüberzugehen, da schrien sie schon auf, als würden sie brennen.