Dominanz

Wenn der Starke bewaffnet seinen Hof bewacht, so ist seine Habe in Frieden; wenn aber ein Stärkerer als er über ihn kommt und ihn besiegt, so nimmt er seine ganze Waffenrüstung weg, auf die er vertraute, und seine Beute verteilt er. (Lukas 11,21-22)

Jetzt erklärt Jesus seinen Freunden und Feinden in zwei Sätzen, wie die Sache mit der Austreibung des Dämons aus dem stummen Mann sich verhält und funktioniert.

Der Dämon hat den „Hof“ des Menschen übernommen. Der war nicht stark, wachsam und bewaffnet genug, um „in Frieden“ zu leben und seine Habe zu verteidigen.

Unsere Kultur hat uns solch strategisches Denken abgewöhnt. Wir meinen, wir können uns leisten, unachtsam und nachlässig zu sein. Wenn wir dann alles verlieren, inklusive uns selbst, verstehen wir nicht, was vor sich geht. Der Einfluß fremder Kontrolle auf unser Leben wird größer, unsere Freiheit und Selbstbestimmung kleiner. Viele äußere Faktoren, von denen wir meinen, sie seien „Zufall“ oder „Pech“ sind es keineswegs, sondern Ausdruck des unsichtbaren Krieges, der um unser Leben tobt. Wer kontrolliert es, wer bestimmt es, wer nutzt es für was aus?

Der Verlust des eigenen Lebens an die Dämonen geschieht zumeist schleichend und subversiv. Wir werden mit der Zeit lustloser, freudloser, kraftloser – kurz: zermürbt. Wir gewöhnen uns an immer größere Maße von Kompromissen mit der Lüge, von Depression und Müdigkeit. Wir werden krank und verlieren unsere Sinne – wie der stumme Mann seine Stimme. Für alles haben wir Diagnosen, Fachärzte und Medikamente, die den Fortschritt unseres Verfalls bremsen sollen. Aber das eigentliche Problem des Selbstverlustes bleibt bestehen.

Unser „Haus“ Stück für Stück zurückzuerobern und unter die Herrschaft des Friedens/Schalom zu bringen, ist eine Lebensaufgabe. Wie viel wir verloren haben, ist uns ja gar nicht klar, es braucht eine Offenbarung des Heiligen Geistes darüber. Der dämonische Einfluss ist allgegenwärtig und sieht in uns Menschen seine „Beute“.

Dass Jesus den Dämon austreibt und dem Mann seine Stimme wiedergibt, zeigt, dass Jesus den Dämonen überlegen ist. Er weiß genau, wie sie operieren, sich verstecken, tarnen und die Menschen täuschen. Sie sind „Künstler der Lüge“ und darin überaus geübt. Aber nicht nur weiß Jesus im Gegensatz zu uns genauestens über sie Bescheid, er hebt ihre Täuschung und Tarnung auch auf und holt sie aus der Verborgenheit ans Licht. Es ist eine Art „Entzauberung“ und „Ernüchterung“, die Jesus einleitet. Das sie sichtbar und bloßgestellt werden, mögen die Dämonen gar nicht! Sie wehren sich dagegen, aber Jesus ist auch noch der Mächtigere, der ihnen ihre Waffen abnimmt, sie ihrer Rüstung entkleidet und ihre Habe nimmt. Jesus erbeutet uns! 

Wie froh können wir sein, dass Jesus sich mit unseren Hausbesetzern anlegt und sie rauswirft. Er ist in dieser Hinsicht unsere große Hoffnung auf Befreiung. Wenn wir indes befreit sind, geht der lange Prozess der Widerherstellung unseres „Hauses“ los. Auch sollen wir die „Waffenrüstung Gottes“ anlegen, um in Jesu Namen „gegen die Listen des Teufels bestehen zu können“ und den Kampf um unser Leben, unsere Häuser und unsere ganze Welt mit den „Gewalten und Mächten, den Weltbeherrschern dieser Finsternis und Geistern der Bosheit in himmlischen Regionen“ aufzunehmen. (siehe Eph. 6,10-13).

Das Reich Gottes, welches durch Jesus zu uns kommt, ist ein Machtfaktor. Es geht um viel mehr, als um die Vergebung der Sünden und Nächstenliebe. Die ganze Welt ist okkupiert von Wesen, die Parasiten gleichen und uns die Welt schlicht wegnehmen, um sie nach ihren eigenen Wünschen umzugestalten, zu „terraformieren“. Dabei gehen sie schlau vor und handeln immer aus der Verborgenheit (okkult) heraus. Auf diese Bereiche und Einflüsse müssen wir genau achten und unser „Haus“ stets für uns selbst und die göttliche Absichten des Reiches Gottes in Anspruch nehmen. Tag für Tag. Das braucht ein Maß an Wachheit und Aufsicht, welches m. E. nur der Heilige Geist in uns wecken und etablieren kann.