Station 8: Grablegung
Und als er ihn abgenommen hatte, wickelte er ihn in feines Leintuch und legte ihn in eine in Felsen gehauene Gruft, worin noch nie jemand gelegen hatte. (Lukas 23,53)
Die Tradition sagt, Jesus wurde vom Kreuz genommen und Maria in den Schoß gelegt. Dieses Bild finden wir in aller Welt in allen katholischen Kirchen – nur in der Bibel finden wir es nicht. Es wurde dafür benutzt, Maria in einer Weise zu erhöhen und zur „Miterlöserin“ zu machen, wie es die Evangelien und die neutestamentlichen Briefe, in denen Maria gar nicht erwähnt wird (!) nicht hergeben.
Wir können uns fragen, warum die Kirche das so macht, aber ich empfehle natürlich einem jeden Christen, egal welcher Konfession, sich an das Wort Gottes zu halten und nicht an das Wort der Tradition. Das eine hat Kraft und atmet den Heiligen Geist, das andere hat keine Kraft (sondern raubt sie) und atmet einen religiösen Geist, der stets bereit ist, den Heiligen Geist zu ersetzen.
Leider finden wir in der Kirche viel Abweichung vom Original und viele Ersetzungen, so dass man sie m. E. oft nicht guten Gewissens als die Kirche Jesu Christ bezeichnen kann. Auch an der Bedeutung Mariens scheiden sich die Geister.
Was in der Zeit des Grabes (drei Tage) geschah, ist geheimnisvoll, einiges wird an Stellen wie Eph. 4,9 und 1. Petr. 3,19 + 4,6 angesprochen. Wunderbar heißt es in Offenbarung 1,18 aus dem Munde des auferstandenen Jesus:
„Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige, und ich war tot, und siehe, ich bin lebendig in alle Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und des Hades.“
Im Katholischen Erwachsenenkatechismus (KEK) wird – für mein Empfinden sehr passend – ausgeführt, der Hinabstieg Jesu Christi in das Reich des Todes gehöre zu den weithin vergessenen Glaubenswahrheiten; er erscheine „den meisten Christen unverständlich und fremd“. In der „Sprache des damaligen Weltbildes“ sei ausgedrückt worden, dass Jesus nicht nur das allgemeine Todesschicksal geteilt habe, sondern auch eingegangen sei „in die ganze Verlassenheit und Einsamkeit des Todes, daß er die Erfahrung der Sinnlosigkeit, die Nacht und in diesem Sinn die Hölle des Menschseins auf sich genommen“ habe. Die kirchliche Tradition verknüpfte den Glaubensartikel mit dem 1. Petrusbrief: „So ist er auch zu den Geistern gegangen, die im Gefängnis waren, und hat ihnen gepredigt“. (Wikipedia)
Das alles wirft viele Fragen auf und lädt uns ein, betend an dieser Station zu verweilen, um vom Heiligen Geist in die Geheimnisse der Grablegung eingeführt zu werden. Sie haben das Potential, unser Leben zu verwandeln.
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