Zurück zur ersten Liebe

„Ich habe gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast. Denke nun daran, wovon du gefallen bist und tue Buße und tue die ersten Werke!“ (Offenbarung 2,4)

Cover Schriftrolle der Liebe 2 kleinDie „ersten Werke“ sind die „Werke des Anfangs“. Haben wir angefangen, Jesus zu lieben?

Das Erste Gebot ist klar: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzem Herzen, aus deiner ganzen Seele, aus deinem ganzen Verstand und aus deiner ganzen Kraft!“ (Mk 12,30)

Viele haben einen guten Anfang mit Jesus gemacht, waren Feuer und Flamme, setzen alles auf eine Karte und machten „ganze Sache“ – wie Verliebte das eben tun und das Gebot es in seiner Ganzheitlichkeit verlangt. Sie waren bewegt über die Gnade Gottes, betroffen über die Errettung, etwas in ihnen war erwacht und ein neues Leben begann – wie aufregend! Aber ach, dann kam das Trommelfeuer des Feindes mit listigen Versuchungen und Tricks, um die Neulinge in Verdammnis ohne Ende zu stürzen. Und vielleicht noch schlimmer, wurden sie flugs in eine Gemeinderoutine eingefügt, eine Programm-Kirche, die ihnen die Leidenschaft bald austrieb und sie zu „Besuchern“ und „Mitarbeitern“ in ihrem Betrieb machte. Die Zeugnisse wurden dünner und seltener, vor lauter Gemeindearbeit blieb keine Zeit für die Liebe.

So geschah es in der Gemeinde von Ephesus, der Jesus einen Brief schicken lässt, in dem er sie auffordert, umzukehren. Wohin? Zur Liebe des Anfangs.

Nun ist das Umkehren gar nicht so einfach. Ist man erst mal für einige Zeit in eine bestimmte Richtung unterwegs, fällt es nicht so leicht, zu akzeptieren, dass man anhalten und umkehren soll. Je länger das geht, desto schwerer ist es. Alle Gemeinden stehen unter frommem Erfolgsdruck und müssen Ergebnisse aufweisen. Ephesus hatte eine Menge Erfolge zu verzeichnen und wird von Jesus ausdrücklich gelobt! Jedoch geht es ihm vorrangig nicht um die Gemeindearbeit, sondern um unser Herz. Dieses kann man im Stress ja ganz leicht vergessen, überhören und übergehen.

Ungünstigerweise braucht unser Herz Zeit. Die Liebe braucht Zeit. Ausgerechnet die haben wir aber nicht!

Jesus diskutiert allerdings nicht mit Ephesus, ob sie wohl Zeit erübrigen könnten, sondern verordnet ihnen, erstens nachzudenken, wovon sie gefallen sind und zweitens in der Tat umzukehren zum Anfang.

Jeder Christ und jede Gemeinde wird irgendwann den Anruf Jesu erleben, anzuhalten, zur Besinnung zu kommen und umzukehren zum Anfang. Dies kann und wird mehrmals im Leben geschehen. Wir dürfen nie aufhören anzufangen.

An sich ist es etwas Wunderbares, einen neuen Anfang zu bekommen, eine frische Chance, einen neuen Morgen.

Dies war und ist der prinzipielle Sinn des Sabbats. Die „Geschäfte“ sollten anhalten und ruhen. Die Arbeit sollte beendet werden und eine Pause der Erinnerung und Erneuerung eintreten. Zu bemerken, wo man vom Pfad der Liebe abgekommen ist, sollte ein fester Bestandteil des geistlichen Lebens sein, denn ohne Liebe ist alles nichts.

Leider füllen wir moderne Menschen den „Tag des Herrn“ mit ebenso viel Geschäftigkeit, wie es die Israeliten seinerzeit auch taten. Keine Zeit fürs Herz, keine Zeit für Liebe, wir haben ja so viel zu tun – und in der Gemeinde ganz besonders. Dies machte Gott schon damals zornig und er rief sein Volk unentwegt auf, in der Hektik nicht zu vergessen, wer sie eigentlich sind und worum es wirklich geht.

Der Kampf um die Zeit wird am Ende der Zeit unerbittlich, in der Folge des Stresses wird „die Liebe der meisten erkalten“, wie uns Mat 24,12 sagt. Da steht nicht, dass die Liebe der meisten Nichtchristen erkalten wird, sondern ganz allgemein wird es für die Liebe sehr eng. Wir alle sind Ephesus und müssen unsere Prioritäten neu ordnen. Darüber muss geredet werden!

Meine Empfehlung zum Thema : “Die Schriftrolle der Liebe, Band 2 – Das Gericht der Liebe