Sprüche 31.3-9 sind sieben Verse, die Grundlegendes über gottgemeinte Männlichkeit aussagen.
Die dann folgenden 22 Verse sind als Hohelied auf die „tüchtige Frau“ in der Christenheit allgemein bekannt. Warum nicht die Verse über den „tüchtigen Mann“? Eigentlich wäre das Wort „tüchtig“ in Vers 10 richtig übersetzt mit „mächtig“. Und das Wort paßt, auch wenn die Übersetzer es nicht über sich brachten, eine Frau „mächtig“ zu nennen. Denn all die in diesen Versen genannten Aufgaben brauchen Macht und Mut, um getan zu werden. Der Ohnmächtige und Mutlose wird seinen Auftrag nicht erfüllen, weil er nicht kann. Er ist nicht ermächtigt, den Kampf gegen die Unterdrückung und für die Ehre aufzunehmen oder gegen die Ungerechtigkeit für das Recht.
Wollen wir Ehre und Recht, Klarheit und Wahrheit, haben wir auch schon einen Titanenkampf mit Verachtung, Unrecht, Verwirrung und Lüge am Hals!
Wir können niemals für etwas kämpfen, ohne nicht auf der Stelle auch gegen etwas zu kämpfen. Darum sind Männer geborene Kämpfer. Sie sind von Gott berufen worden „über die Erde zu herrschen“, d.h. sie zu kultivieren und zu schützen und zu füllen (Genesis 1, Psalm 8). Diese Berufung wurde niemals „storniert“. Sie ruht in unseren Genen und drängt auf Erfüllung, denn jeder Mensch sehnt sich zutiefst nach Erfüllung.
Aber erinnern wir uns: kaum war im Paradiese der äußerst positive Auftrag erteilt, kam auch schon die Schlange auf den Plan, um die Sache zu knicken. Sofort begann der Kampf, den ein Mann kämpfen lernen muß, wenn er das Gute bewahren- und seinen Weg erfolgreiche gehen will. Denn dem Guten steht das Schlechte gegenüber und dem Erfolg das Mißlingen. Und die zwei werden den Platz nicht kampflos räumen!
Weigert sich ein Mann, zu kämpfen, verleugnet er seine innerste Natur. Er ist zerbrochen. Die Schlechtigkeit und das Mißlingen werden Triumphe feiern und auf einem Mann herumtrampeln, bis das letzte Bisschen Selbstachtung aus ihm herausgetrieben worden ist und er nur noch tut, was sie wollen.
Er verrät sich selbst, aber auch die Welt – seine Welt, die ihn braucht, damit sie recht geführt und recht geschützt wird – und damit das Paradies auch ein Paradies bleibt und nicht über Nacht zur Wildnis wird oder gestohlen wird von einer Schlange.
(Empfehlung: Männer-Booklet “Verletzte Männlichkeit” von Frank Krause)