Himmlisches und irdisches Glück
„Eines der fatalsten Missverständnisse im menschlichen Denken ist die Überzeugung, dass unser Glück wesentlich von den äußeren Umständen abhinge. Große Sozialstudien beweisen das Gegenteil: Statistisch gesehen sind Millionäre nicht glücklicher als Obdachlose, und selbst Menschen mit chronischen Schmerzen sind im Durchschnitt etwa genauso häufig oder selten glücklich wie körperlich gesunde Menschen.
Natürlich gibt es Menschen, die weitaus öfter glücklich sind als andere – aber die Verteilung zwischen glücklicheren und weniger glücklichen Menschen hängt nicht nennenswert von deren äußerer Lebenssituation ab. Der wesentliche Unterschied besteht vielmehr darin, wie er seine Situation bewertet und wie viele Aspekte er dabei als Problem betrachtet. Dabei bewertet ein unglücklicher Millionär sicherlich andere Faktoren als Probleme als ein unglücklicher Obdachloser, aber beide glauben, aufgrund bestimmter äußerer Gegebenheiten nicht glücklich sein zu können.“ (Die Entstehung der Realität, Jörg Starkmuth)
Diese Orientierung an Außen, anstatt an Innen ist Teil des „irdisch gesinnten“ (1. Kor 2,14; Jud 19) und „fleischlichen“ Wesens des sündigen Menschen, der – abgekoppelt von Gott – sein Glück nicht im Himmel, sondern auf Erden sucht, nicht bei Gott, sondern bei sich selbst und dem, was er schaffen, kaufen und genießen kann. Da die materielle Versorgung und Sicherheit stets mit Kosten und Verlustängsten einhergeht sowie dem Wissen um die Vergänglichkeit, sowohl der Dinge wie auch einem selbst, können sie kein sicheres Glück bieten. Außerdem führen sie zur Ausbeutung der Welt und des eigenen Körpers und zerstören sie.
Die Sicherung des Glücks liegt für den Gläubigen in der Zusage Gottes: „Ich werde ja mit dir sein. Ich werde dich nicht verlassen, noch versäumen – so dass du mutig sagen kannst: Ich will mich nicht fürchten!“ (Josua 1, 5 -> Heb 13, 5-6).
Sicherlich hat Gott nichts gegen die Freude und den Genuss an irdischen Dingen einzuwenden, siehe nur 1. Tim. 6, 17, aber die Abhängigkeit davon und Beschränkung darauf bringt uns in Teufels Küche. Dass Gott uns an seinem ewigen und unzerstörbaren Glück beteiligt, ist an sich so ungeheuerlich und in der Konsequenz so weitreichend, dass man kaum Worte dafür findet. Leider hat die Religion uns ein solch entsetzliches Zerrbild von Gott aufgetischt, dass die meisten Menschen mit göttlichem Glück sowas wie “Harfe spielen auf einer Wolke” verbinden oder bis in alle Ewigkeit Kirchenlieder singen und dazu erlöst lächeln. Lassen wir uns doch mal Psalm 16,11 auf der Zunge zergehen:
Du tust mir kund den Weg zum Leben: Vor dir ist Freude die Fülle und Wonne zu deiner Rechten ewiglich.