Gastbeitrag: Vision von den Lochbrillen

In der Vision sah ich Michael (Name geändert) auf dem Schoß des himmlischen Vaters sitzen, als ich für ihn betete. Der Vater saß auf seinem Thron, vor ihm war ein leerer Tisch. Er sagte zu Michael: „Mein Sohn, du möchtest deine Bestimmung wissen. Das ist eine gute Frage. Ich werde mit dir zusammen in deinem Buch des Lebens lesen. Darin kannst du deine Bestimmung erfahren.“ Er wies einen der Engel an, das Buch des Lebens von Michael aus dem himmlischen Archiv zu holen. Der angesprochene Engel holte das Buch sofort und legte es vor die beiden auf den Tisch. Der Vater blätterte in dem Buch zu der Seite, in die er vor Grundlegung der Welt die Bestimmung von Michael notiert hatte. „Was siehst du, mein Sohn?“ fragte er Michael. „Tut mir leid, mein Vater, ich sehe nichts!“ – „Das wundert mich nicht, mein Sohn. Du hast ja jede Menge Lochbrillen auf. Dadurch siehst du natürlich nichts!“

Lochbrille klein

Lochbrille

Anmerkung: Bei Lochbrillen ist das Glas durch ein schwarzes Kunststoffteil ersetzt, in dem kleine Löcher gebohrt wurden.

„Michael, darf ich dir die Brillen abnehmen?“ fragte der Vater. „Ja, gerne darfst du das. Ich kann ja sonst nichts erkennen.“ So nahm der Vater Michael eine Lochbrille nach der anderen von Michaels Nase ab. Der Vater hielt jede einzelne Brille erst einmal hoch, so dass ich sie in der Vision sehen konnte. Die erste Brille hatte nur wenige Löcher. Diese Löcher waren nicht rund, sondern dreieckig. Ein Engel erklärte mir, dies sei die religiöse Brille. Ich nehme an, der Vater hielt die Brillen deswegen eine Zeitlang hoch, damit ich sie mir näher ansehen konnte. Bei der nächsten Brille hatten die Löcher die Form eines Notenschlüssels. Da war mir dann klar, dass es sich hier um die Musikerbrille bzw. Lobpreisbrille handelt.

Der Vater nahm Michael eine Brille nach der anderen ab, bis keine Brille mehr auf seiner Nase war. Jetzt konnte Michael erstmals das Buch erkennen. „Vater, ich sehe jetzt zwar das Buch, aber die Buchstaben sind alle verschwommen.“ –  „Mein Sohn, du hast schon so lange diese vielen Brillen getragen, es ist klar, dass dir das Erkennen schwerfällt.“ Vor den beiden lag immer noch das Buch des Lebens von Michael und jede Menge Lochbrillen.

Da sagte der Vater zu dem Engel, der das Buch aus dem Archiv geholt hat: „Michael braucht Augensalbe. Hole doch bitte die 10%ige Augensalbe. Zehn Prozent reichen, mehr würde Michael überfordern.“  So ging der Engel fort und kam mit einer Dose zurück. Auf der stand in goldenen Buchstaben: 10%ige Augensalbe. Der Vater nahm davon und strich sie Michael vorsichtig auf seine geschlossenen Augen. Dann lasen sie zusammen in seinem Buch des Lebens.

Psalm 139,16: „Als ich gerade erst entstand, hast du mich schon gesehen. Alle Tage meines Lebens hast du in dein Buch geschrieben – noch bevor einer von ihnen begann!“

Dazu gibt es noch einen zweiten Teil: Die Vision von der Lügenmatrix.