Ich war im Gebet und da sang mir die Liebe ein Lied:
„Ihr wollt nach vorne eilen,
aber ich drehe euch um
und führe euch den Weg zurück
zu euren Anfängen, zu euren Wurzeln –
und ihr versteht nicht, was vor sich geht
und kämpft dagegen an.
Ich ordne eure Fundamente neu,
ich heile die Risse und Verkehrtheiten –
und ihr habt das Gefühl, verrückt zu werden.
Ich reinige die Gefäße,
ich schütte das alte Wasser aus,
ich forme euch in Gefäße um,
die den Wein halten können –
ihr aber jammert und beklagt euch,
denn es tut weh, so gereinigt zu werden.
Bei vielen muss ich den Prozess
verlangsamen oder gar abbrechen,
weil sie sich zu sehr wehren
und zu wenig begreifen,
warum dies alles nötig ist,
damit Jünger aus ihnen werden
– und die Braut,
die dem Lamm folgt,
wohin es geht.
Bei vielen muss ich lange anklopfen,
ehe sie mir die Türe öffnen.
Und viele erkennen mich – die Liebe – nicht,
wenn sie denn die Türe geöffnet haben.
Sie erwarten Gericht
und Forderungen,
sie schauen durch mich hindurch
wie Verblendete,
die mit Liebe nichts anzufangen wissen.
Sie sind voller Furcht,
die ich ihnen niemals nehmen konnte,
weil sie so sehr daran festhalten,
als wäre sie ihr Schatz.
Ich wollte vielen die Hände von den Augen nehmen,
mit denen sie sie zuhalten,
weil sie das Licht so sehr fürchten,
da es sie bloßstellen könnte.
Ich will mit dir im Garten tanzen
und über die Herrlichkeit des Herrn nachdenken!
Ich will dir den Himmel und die Erde erklären
und dich erziehen,
in den Wegen des Herrn zu gehen.
Ich will den köstlichen Wein mehren
und eine grandiose Feier vorbereiten
mit euch.
Ich will…
Denke an die Frage in der Trauzeremonie:
„Wenn du diesen…willst,
dann antworte: „JA, ich will!“
Einen Menschen an den Punkt zu bringen,
dass er so sprechen kann
– und weiß, was er sagt –
dass ist der Liebe Ziel und Freude!
Von der urvertrauenden Kinderliebe,
über die ungestüme Jugendliebe
zur reifen Erwachsenenliebe
führe ich euch den Weg
in selige Einheit mit Gott,
die euer ganzes Sein umfasst.
Doch ach,
viele haben noch mit der urvertrauenden Kinderliebe,
mit der Sohn- und Tochterschaft,
gar nicht angefangen.
Sie kommen nicht vom Fleck,
treten auf der Stelle,
erkennen mein Locken nicht.
Sie bedienen ihre Religion,
anstatt mir zu folgen
in das Zelt der Begegnung.
Sie lassen sich nicht los,
sondern halten sich fest
an ihren Äußerlichkeiten,
Formeln und Rollen,
die ohne Bedeutung sind.
Sieh mich an!
Höre meine Worte,
spüre meine Hände
und werde!“
(c) Frank Krause
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