Bahnt einen Weg unserem Gott! (Joh. 1,23)

Im Gebet für die kommende Woche kam das Wort „Bahnung“ zu mir. Ich sah auf einmal, wie alles im Leben „angebahnt“ werden will: ob Beziehungen, Geschäfte, Vorhaben…. Immer braucht es eine „Wegbereitung“, damit die Sache dann auch kommen und sich ereignen kann.

So klopft auch Jesus an unsere Tür und wartet darauf, dass wir ihm öffnen, genau wie der GEIST, der uns verwandeln und der VATER, der uns in die Arme nehmen will. Der FRIEDE und die FREIHEIT, die LIEBE und die HOFFNUNG, das REICH GOTTES und der HIMMEL… sie alle wollen kommen und sich ereignen! Diese kleine Aufzählung ist bereits überwältigend, aber wir könnten unschwer noch zahlreiche weitere Begriffe auflisten. So vieles will kommen! Zu uns! Aber ach so wenig kommt am Ende wirklich bei uns an. Woran liegt das? Weil vielleicht gerade wir die berühmte Ausnahme von der Regel sind und all die Fülle einen Bogen um uns macht? Ich glaube kaum. Vielleicht haben wir einfach versäumt, den Weg zu bereiten und Platz zu machen? Vielleicht haben wir „wegen Überfüllung geschlossen“ und haben beim besten Willen keine Zeit und Kraft mehr für die HERRLICHKEIT übrig?

Wie bahnt man nun also Gott bzw. all den genannten „Dingen“ den Weg?

Das erste ist, dass wir überhaupt WOLLEN, dass ER bzw. DAS alles kommt! Der Wille vieler Christen ist so unklar und zerstreut, dass sie nicht sagen können, was sie wirklich wollen. Der Himmel reagiert auf intensives Verlangen und Begehren. Das ruft ihn herbei. Ein allgemeines „Dafür-sein“ und Bejahen reicht nicht aus.

Wir können uns vorstellen, der FRIEDEN oder die LIEBE wären lebendige Personen, die es von uns wissen wollen: „Willst du wirklich, dass ich zu dir komme?“ Sie sind mächtig und werden nichts lassen, wie es ist. Man kann sie nicht in einen Nebenraum oder auf „nach Feierabend“ abschieben.

Das zweite ist, dass wir uns ausmalen, was passieren würde, wenn es wirklich passieren würde. Es ist zunächst eine Imagination, ein Gedankenspiel: Wenn etwa die LIEBE wirklich in mein Leben eintreten würde, was würde dann eigentlich passieren? Der Heilige Geist liebt es, diese „Phantasien“ zu unterstützen. Er überträgt den Traum und die Inspiration „spielerisch“ auf unser Leben. Durch diese innere Beschäftigung z. B. mit der LIEBE bereitet der Geist gemeinsam mit uns unser Inneres auf die tatsächliche Begegnung vor. So bahnen wir den Weg.

Wenn dieser innere Prozess des „Brütens“ voranschreitet, werden wir unmerklich beginnen, unser Leben auf die „Sache“ auszurichten. Wie werdende Eltern in der Schwangerschaft anfangen, sich immer intensiver Gedanken über das kommende Kind zu machen und Stück für Stück zu realisieren, was das eigentlich für Auswirkungen auf alle Bereiche ihres Lebens haben wird, so gehen wir mit der Möglichkeit und der zunehmenden Erwartung schwanger, dass die Herrlichkeit wirklich kommen wird – in unser Leben! Und wir beginnen, unser Leben danach zu richten.

So bereiten wir den Weg. Nichts kann in unser Leben kommen, dem wir nicht den Weg bahnen. Wir räumen Hindernisse aus dem Weg, z.B. Zweifel und Ängste, indem wir unser Herz mit Geduld und Ausdauer für die neue Saat des Himmels in Anspruch nehmen.

Wir können uns vorstellen, dass dem Teufel daran gelegen ist, unser Herz hart zu machen, damit wir die HERRLICHKEIT nicht zur Geburt bringen. Auf der anderen Seite können wir davon ausgehen, dass der Heiligen Geist alles daran setzt, unser Herz zu erweichen und zu beleben – und unser Verlangen und Begehren anzufachen, damit wir wieder fruchtbar werden und bereit, alles Wunderbare zu empfangen, auszubrüten und schließlich in unsere Welt hinein zu gebären.

„Das Wort (die Saat) Gottes in der guten Erde aber sind die, welche in einem redlichen und guten Herzen das Wort, nachdem sie es gehört haben, bewahren und Frucht bringen mit Ausharren.“ (Lukas 8,15)